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Diese beiden von Dr. med. Otto Greither zuerst aufgestellten Sätze sind das Grundprinzip der Heil-Kur.
Einfach und billig in der Anwendung und fast immer ohne Berufsstörung durchführbar, bietet die Heil-Kur für jedermann, gleich welchen Alters, die Möglichkeit, sich bei richtiger Kurdurchführung von vielleicht jahrelang ertragenen Krankheiten und Siechtum zu befreien und zugleich vor Schwäche und vorzeitigem Altern zu bewahren.
Die Mittel und Maßnahmen der Heilkur sind, was nochmals besonders erwähnt werden soll, vollkommen unschädlich. Die drei wichtigsten Kurmittel sind:
Das Darmreinigungsöl (chemisch reines Mineralöl)
Die Entsalzungskapseln (Quellsalzmischung)
Kalisalz „Urolyt“
Wenn die eigentliche Entstehungsursache entfernt wird.
Bei den meisten Menschen besteht infolge einer Entzündung an irgendeiner Stelle der Magen- und Darmschleimhaut die Möglichkeit für die Bakterien, in das Blut einzuwandern, was bei gesunder Darmschleimhaut wegen ihrer Undurchlässigkeit nicht der Fall sein kann.
Im Falle einer Darmschleimhautentzündung kann ein Heilerfolg nur dann eintreten, wenn die wunde Stelle möglichst oft mit einer Isolierschicht überzogen wird, die das Eindringen der Bakterien in das Blut erschwert oder gar verhindert.
Diese Isolierschicht, die wie ein flüssiger Verband die Darmschleimhaut schützt, wird in vollkommenster Weise durch die Einnahme des Heilöls gebildet.
Aber noch eine andere wichtige Aufgabe hat das Heilöl, nämlich die alten abgelagerten Kotreste aufzuweichen und hinauszuschaffen sowie den Kot gleitfähiger zu machen.
Man beginnt die Kur damit, dass man, falls Verstopfung besteht, den Darm durch einen Wassereinlauf oder ein harmloses Abführmittel auszuleeren sucht.
Dann beginnt man mit der Öleinnahme, indem man zunächst morgens einen Esslöffel voll nimmt, und ebenso abends.
Man kann 1 bis 2 Tage dabei bleiben, das Öl auf diese Weise einzunehmen.
Allmählich steigert man die Einnahme um einen Löffel mehr täglich, setzt aber sofort aus, wenn sich leichte Beschwerden einstellen, die stets rasch wieder vergehen, oder wenn Abführen besteht.
Schließlich soll man bis zu 5 oder 6 Esslöffel täglich gelangen.
Man kann das Öl ohne jede Gefahr immerfort einnehmen, setzt aber mit der Einnahme jeweils für einige Tage aus, wenn der Kot zu weich bleibt.
Nach solchen Unterbrechungen beginnt man immer wieder baldigst mit der Öleinnahme, die solange fortgesetzt wird, bis einmal der Kotgeruch nachlässt und schließlich volle Geruchslosigkeit eintritt, was in den schwersten Fällen und im hohen Alter allerdings oft nicht mehr vollkommen möglich ist.
Einen möglichst geruchslosen Kot zu erreichen ist also der Zweck der Öleinnahme, denn die Geruchslosigkeit des Kotes ist der Ausdruck der Bakterienreinheit des Darms, die nicht eintreten kann, wenn sich irgendwo im Darm, und zwar besonders im Dickdarm, Kotansammlungen bilden, die zu vermehrter Darmfäulnis Anlass geben und sich durch Gase und üblen Geruch bemerkbar machen.
Zumeist beobachtet man, dass das Öl bald wieder durch den After abfließt und zwar oft mehrmals täglich, ein Zeichen dafür, dass der Darm infolge der Bakterienherde sich in einem entzündeten und krankhaften Reizzustand befindet.
Es empfiehlt sich dann, in erster Zeit eine Binde über dem After zu tragen, zumal sich gewöhnlich auch Blähungen entwickeln, die das Abfließen des Öles noch begünstigen.
Da das Öl kein Abführmittel ist, sondern nur den Kot aufweicht, kann es auch vorkommen, dass in den ersten Tagen eine Verstopfung eintritt, die indessen nicht die schädlichen Folgen hat wie die wahre Verstopfung, sondern vielfach nur darauf beruht, dass sich unter der Öleinwirkung die vorher überreizten Darmnerven beruhigt haben.
Der aufgeweichte Kot kommt dann nach einigen Tagen und zwar in schwärzlicher Farbe und breiiger Gestalt von selbst zum Vorschein.
In Fällen, wo schon vor Beginn der Kur eine Verstopfung bestanden hat, die die Ursache der Krankheit war, kann man zuweilen beobachten, dass mit der Auflösung der festgeklemmten Kotballen auch alle anderen Krankheitserscheinungen an beliebigen Körperstellen sich bessern und durch die übrigen Kurmaßnahmen verschwinden, wobei sich das Allgemeinbefinden in einer oft wunderbaren Weise hebt.
Anmerkung:
Chemisch reines Mineralöl, gänzlich farblos, geruchslos und geschmacklos, ist ein altbewährtes und vorzügliches Mittel gegen Darmschwäche und Verstopfung, welches mechanisch und völlig unschädlich, ohne die bekannten Nachteile der sogenannten Abführmittel und ohne Gewöhnung des Darms an dieses stets wirksame Lösungs- und Gleitmittel, eine beständige Darmreinigung bezweckt und so vorzeitiges Altern und chronische Krankheiten verhütet.
Ausdrücklich sei vermerkt, dass Darmreinigungs-Öl kein Abführmittel ist und daher auch nicht die bekannten Nachteile desselben hat.
Immer morgens nüchtern:
1. Tag: ½ Esslöffel Öl
2. Tag: 1 Esslöffel Öl
3. Tag: 2 Esslöffel Öl
4. Tag: 3 Esslöffel Öl
5. Tag: 4 Esslöffel Öl
6. Tag: 5 Esslöffel Öl
Danach 3 Tage aussetzen und wieder von vorne beginnen, wie am 1. Tag!
Die Öleinnahme kann bei sehr dünnem Stuhlgang vorübergehend unterlassen
Andere Öle oder gar Fette sind zur Kur meist ungeeignet, da sie im Darm nicht flüssig bleiben, zu dick sind, um in die feinen Darmfalten eindringen zu können, und sich im Darm verseifen, wodurch die isolierende und glättende Eigenschaft des Öls vollkommen verloren geht.
Außerdem führen Fette und die pflanzlichen Öle eine Verfettung der Organe herbei, die wir ja gerade vermeiden wollen, weil der Körper Fette und Öle zerlegt und abbaut, während das Heilöl für ihn vollkommen unangreifbar und unverdaulich ist.
Es kommt ausnahmsweise bei besonders schlechtem Magen vor, dass das Öl anfangs nicht gut vertragen wird, was aber bei Wiederholung der Einnahme schon bald vergeht.
In solchen Fällen empfiehlt es sich, nach der Öleinnahme heißen Gesundheitstee (weiteres Produkt von Dr. med. Otto Greither) zu trinken oder anfangs das Öl in Salaten oder breiigen Speisen zu nehmen.
Das Heilöl ist an sich vollkommen unschädlich und ungefährlich, hat nicht die schädlichen Eigenschaften der darmreizenden Abführmittel, kann aber den Darm reinigen und dadurch zur Ausheilung der Darmschleimhaut beitragen, jedoch keine chronischen Krankheiten ausheilen, wie dies von kurpfuschischer Seite irreführend behauptet wird.
Es besteht aber auch in den Mineralölen ein großer Unterschied und es sind nur bestimmte Sorten vollkommen reizlos.
Man nehme zunächst nur den Inhalt einer Kapsel ein, die man mit Zucker in einer Tasse heißen Dr. med. Greithers Gesundheitstee auflöst und zwar am besten nachmittags oder abends zu beliebiger Stunde. Für gewöhnlich wird auch etwas Zitronensaft zugesetzt, was den Geschmack verbessert. Dazu mischt man einige Körnchen des Kalisalzes (Urolyt), jedoch anfangs nicht mehr als eine Menge, die der Größe eines Linsenkorns gleichkommt.
Herzschwache Menschen müssen es anfangs bis zur Besserung ganz weglassen. Eine Gefahr irgendwelcher Art kann weder durch die Quellsalzmischung (Kapseln), noch durch das Kalium in diesen kleinen Mengen entstehen, da wissenschaftlich feststeht, dass Kalium selbst in großen Mengen auf den Körper keine giftige Wirkung ausübt, sofern es nur vom Munde aus eingenommen, nicht aber in das Blut eingespritzt wird.
Man setzt aber die Einnahme der Quellsalzmischung und des Kaliums einige Tage aus, wenn man Herzklopfen, leichte Schmerzen an den kranken Körperstellen oder Kopfdruck und Schwindel beobachtet, welche Erscheinungen von der Radiumwirkung des Kaliums herrühren und die Heilung einleiten. Man soll die Zahl der Kapselinhalte für gewöhnlich auf nicht mehr als 3 bis höchstens 5 Stück täglich steigern und nie länger als 2 bis 3 Tage nacheinander einnehmen.
Ein Maßstab für die Menge der Kapseleinnahme (Quellsalzmischung) ist der Urin, den man unter Verwendung von blauem Lackmuspapier laufend beobachtet. Normalerweise färbt der Urin das Lackmuspapier stets rot und die rote Farbe bleibt auch nach dem Eintrocknen des Papiers bestehen. Wenn indessen die trocken gewordene Stelle des blauen Lackmuspapiers wieder blau wird und blau bleibt, dann befindet sich ein Überschuss an Quellsalz im Blut, was dazu Anlass gibt, die Einnahme derselben auszusetzen, bis das Papier wieder dauernd rot gefärbt wird.
Die Quellsalzmischung speichert sich im Laufe der Zeit im Körper, so dass man später immer weniger davon braucht und die Pausen zwischen der Einnahme vergrößert werden. Der Urin wird sowohl nach der Öl- als auch der Quellsalzeinnahme dunkler bei erhöhtem spezifischen Gewicht, was zum Aussetzen der Kurmitteleinnahme Anlass gibt, sofern sich gleichzeitig auch leichte Beschwerden oder Ermüdung eingestellt haben sollten.
Es handelt sich nur um natürliche Reinigungsmittel, nicht aber um Arzneien, weshalb auch die etwaigen Beschwerden schnell wieder völlig verschwinden, wenn man die Einnahme aussetzt.
Das zur Verwendung kommende Kalium, (doppeltkohlensaures Kali), hat ein Aussehen wie gewöhnliches Kochsalz und wird zur Ergänzung der künstlichen Quellsalzmischung eingenommen. Kalium nimmt man einmal, beginnend mit einer Menge, die der Größe einer Linse gleichkommt. Je nach Alter, Konstitution und Kräftezustand kann man die Menge dann nach und nach steigern, bis man zu einer Menge gelangt ist, die der Größe einer Haselnuss entspricht.
Am besten wird es den Flüssigkeiten (Tee, Kaffee, Suppe, Brei usw.) beigemischt. (Heiße Getränke regen die innere Durchblutung an, was die gewünschte Wirkung unterstützt). Treten nach der Einnahme Durst oder leichte Beschwerden (Ermüdung, Herzklopfen usw.) auf, so setzt man solange aus, bis diese Erscheinungen verschwinden, was durch Trinken von Tee mit Zusatz von Zitronensaft oder Weinsteinsäure beschleunigt wird.
Bei Wiederaufnahme, möglicherweise schon am übernächsten Tag, beginnt man wieder mit kleinen Mengen und steigert diese im Laufe der Zeit bis zur vorgenannten Menge einer Haselnuss. Man kann sogar für einige Tage oder selbst Wochen ganz damit aussetzen, wenn unmittelbar nach der Einnahme oder zuweilen auch erst später, oft sogar erst nach mehreren Tagen, Nebenwirkungen und besonders Herzklopfen auftreten.
Es zeigt sich, dass nach der Einnahme von Kalium die Menge an harnsauren und phosphorsauren Salzen und ferner auch des phosphor- und oxalsauren Kalkes oft bedeutend im Urin gesteigert sind, ein Beweis dafür, dass sich das Kalium weitaus am besten zur Lösung von gichtischen und rheumatischen Ablagerungen sowie von Kalkablagerungen infolge von Arterienverkalkung eignet.
Mit keinem anderen bekannten Mittel kann man auch nur annähernd die gleiche Wirkung erzielen. Dabei ist das Kalium ein normaler Bestandteil des menschlichen Körpers, der sich in jeder Muskelzelle vorfinden muss und ihr die Spannkraft und Energie verleiht. Es dient, was ich besonders hervorheben möchte, als Gewebsreizmittel, genau wie die Sonne, der Alkohol usw. und trägt so indirekt zur Heilung bei.
Begrenzung in der Einnahme von Kalium: Die Kalium-Einnahme keine Gefahr für die Gesundheit.
Die Kalium-Einnahme keine Gefahr für die Gesundheit
Diese Wirkung des radiumhaltigen Kaliums ist notwendig, um die Zellen zu stärkerer Tätigkeit zu veranlassen, soll aber niemals eine stärkere Anregung hervorrufen, als sie dem Kräftezustand des Körpers entspricht, weil sonst eine Übermüdung der Zellen mit einem längeren bestehenden Schwächezustand eintritt, der erst nach einiger Zeit wieder vergeht. Ein bleibender Nachteil ist indessen vom Kalium noch nie beobachtet worden, sodass durch die Einnahme desselben keine Gefahr für die Gesundheit entstehen kann.
Wir wissen, dass der Mensch normalerweise täglich zwei bis vier Gramm Kalium im Harn ausscheidet, sodass diese Menge wenigstens vorübergehend täglich so lange eingenommen werden darf, bis sich Ermüdungserscheinungen zeigen. Ferner wurde von Professor Dr. Penzoldt nachgewiesen, dass der Mensch bei reiner Kartoffelnahrung im Tag bis zu 32 Gramm Kalium in sich aufnimmt, ohne davon auch nur die geringsten Nachteile zu verspüren.
Es ist anzunehmen, dass das Kalium der Träger der Energie in jeder menschlichen Zelle durch seinen Radiumgehalt ist und dass es die gleiche Rolle spielt, wie bei der Düngung der Pflanzen, die bekanntlich durch Kalium in Form von Kainit ganz wesentlich im Wachstum und in der Ausbildung gefördert werden. In der Landwirtschaft macht man daher von der Anwendung des Kaliums schon seit vielen Jahren und besonders seit der aufklärenden Tätigkeit des bekannten Chemikers von Liebig ausgiebigen Gebrauch.
Man hat beobachtet, dass nach seiner Anwendung die Pflanzen meist doppelt so groß werden und sich auch weit kräftiger entwickeln, außerdem widerstandsfähiger gegen Bakterien und Parasiten sind. Obwohl wir nun das Beispiel der Pflanzendüngung schon lange vor uns haben, kam doch niemand auf den Gedanken, die gleiche Düngung in Form einer Einnahme durch den Mund auch beim Menschen zu versuchen, weil früher gemachte Tierversuche zu dem Resultat geführt hatten, dass Kaninchen auf Einspritzung mit Kalium starkes Herzklopfen bekamen.
Man weiß heute, dass nur bei direkter Einspritzung in das Blut eine solche Wirkung auftritt und zwar nur bei sehr empfindlichen und geschwächten Körpern im Tierreich und bei den Menschen. Diese Wirkung beruht darauf, dass das im Kalium enthaltene Radium einen Reiz zunächst auf die kranken und daher weniger widerstandsfähigen Körperzellen ausübt, wodurch sich die darin enthaltenen Giftstoffe loslösen und, wie der Urinbefund beweist, zur Ausscheidung kommen.
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